The Way Back – Der lange Weg brilliert auf den ersten Blick mit wunderschönen und fast schon epischen Landschaftsaufnahmen. Da wären die eisigen Landschaften Sibiriens, die sandigen Wüste der Mongolei und das Gebirge des Himalaya. Wie auch die Protagonisten erlebt der Zuschauer diesen Wechsel des einen Extrems in das andere hautnah und leidet mit ihnen mit. Auf den zweiten Blick spielt der Film immer wieder mit der Frage, wann fängt Humanität an und wo hört sie auf. Da wäre beispielsweise Valka, der Janusz mit Anerkennung bescheinigt, dass er endlich jetzt verstanden hat, warum er seine beiden Freunde mitgenommen hat – als Proviant zum Essen. Anschließend möchte er mit ihm diskutieren, welcher der beiden sich denn am besten als Mahlzeit eignet. Oder wenn Mr. Smith ein Mädchen abweist, dass der Gruppe gefolgt ist, mit der einfachen Begründung, dass es nur die Vorräte schmälert und sonst nichts beizutragen hat. Es sind nicht nur die physischen Strapazen, an denen die Gruppe leidet, sondern vor allem die psychische, an denen auch der Zuschauer zu knabbern hat. Doch nach und nach schmilzt die Gruppe zu einer Einheit zusammen, auch wenn die Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten. So wird der Kampf um das nackte Überleben, ein Kampf von dem sich auch der Zuschauer nicht lösen kann. Auch ohne großes TamTam bleibt man so dennoch gefesselt und merkt gar nicht, wie die Zeit verrinnt.
Die unterschiedlichen Charaktere werden im Film nur schemenhaft angedeutet. Man erfährt ein bisschen etwas über sie, aber ihr wahres Wesen bleibt dennoch nicht greifbar und so bleiben sie leider blass. Dennoch haben mir die schauspielerischen Leistungen sehr gut gefallen. Allen voran Colin Farrell, dem die Rolle des Valka, wie auf dem Leib geschneidert scheint.
Wirklich ein toller Film, den ich mir bestimmt noch einmal ein zweites Mal anschauen werde.
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